ATACM-Raketen für die Ukraine? Joe Biden plötzlich gesprächsbereit

Ein Grad-Mehrfachraketenwerfer der ukrainischen Armee feuert Raketen auf russische Stellungen an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut, Region Donezk.Ukraine-Krieg: US-Präsident Biden zeigt sich offenbar bereit, ATACM-Raketen zu liefern. © LIBKOS/dpa

Die Ukraine findet mit ihren Forderungen nach Waffen Gehör in der US-Regierung: Präsident Biden erwägt offenbar eine Lieferung von ATACM-Raketen.

Washington D.C. – Neben dem baldigen Einsatz von F16-Kampfjets aus US-Produktion, hofft Kiew auch auf die sogenannten ATACMS-Raketen. Joe Biden hat nun offenbar angedeutet, dass die USA der Ukraine eventuell ein Langstrecken-Raketensystem liefern könnten, das Kiew zur Abwehr der russischen Invasion gefordert hat. Der Präsident äußerte sich jüngst außerhalb des Weißen Hauses, als er von Journalisten nach seiner Reaktion auf die verstärkten Luftangriffe Russlands auf die Ukraine gefragt wurde.

ATACM-Raketen für die Ukraine: Joe Biden plötzlich gesprächsbereit

Ein Ausschnitt von Bidens Gespräch mit den Journalisten wurde auf Twitter geteilt. Angesichts der aktuellen Lage sagte Biden, das Vorgehen Russlands sei „nicht unerwartet“, und fügte hinzu: „Deshalb müssen wir der Ukraine weiterhin alles geben, was sie braucht.“ Auf die Frage von Journalisten, ob es Zeit werde für die Lieferung von ATACMS-Raketen sagte Biden: „Das ist noch im Spiel“.

Auch Generalleutnant a.D. Ben Hodges, der frühere kommandierende General der US-Armee in Europa, ist über eine Lieferung von ATACMS-Raketen zuversichtlich. Gegenüber Newsweek sagte er am Dienstag, er glaube, dass die Regierung Biden der Ukraine „irgendwann“ ATACMS zur Verfügung stellen werde: „Es ist einfach verrückt und verlängert diesen Krieg unnötig, wenn wir so langsam und schrittweise vorgehen“, sagte er. Hodges hatte wiederholt gefordert, dass Washington Kiew mit allen benötigten Waffen ausstattet – insbesondere mit Langstreckensystemen, um die Rückeroberung der 2014 von Moskau besetzten Krim zu ermöglichen.

Kiew bittet neben Kampfjets auch um ATACM-Raketen für die Ukraine

Kiew bittet die USA seit langem um die Lieferung von ATACMS, einer Boden-Boden-Rakete mit großer Reichweite, die vom Lockheed Martin High Mobility Artillery Rocket System abgefeuert wird. Washington hat sich mit der Bereitstellung der Raketen zurückgehalten, weil es befürchtete, dass dies den von Moskau begonnenen Konflikt eskalieren würde.

Bislang hatte sich der US-Präsident stets geweigert, der Ukraine solche Waffen zu liefern. „Wir wollen keinen Krieg zwischen der Nato und Russland“, begründete Biden zum Beispiel im Juni seine Zurückhaltung, als er die Lieferung der inzwischen sehr erfolgreich genutzten HIMARS-Raketenwerfer bekannt gab.

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US-General kritisiert Biden für Zurückhaltung bei Bereitstellung von Präzisionswaffen

Hodges zufolge, zeige Bidens jedoch eine „anhaltende Zurückhaltung“ bei der Bereitstellung von Präzisionswaffen mit großer Reichweite. Es sei „das Ergebnis ihres Widerwillens oder ihrer Unfähigkeit ist, das angestrebte strategische Ergebnis klar zu definieren, und ihrer mangelnden Bereitschaft zu sagen, dass sie will, dass die Ukraine gewinnt“.

Noch ist allerdings kein Machtwort seitens der Biden-Regierung gesprochen hinsichtlich einer ATACMS-Lieferung. Ein Sprecher des US-Außenministeriums teilte Newsweek auf Anfrage mit, dass Washington „weiterhin eine breite Palette verfügbarer Instrumente einsetzen wird, um die ukrainischen Streitkräfte bei der Verteidigung gegen die russische Aggression zu unterstützen.“ „Wir beraten uns weiterhin eng mit der Ukraine und arbeiten rund um die Uhr, um die Lieferungen zur Unterstützung der mutigen Verteidiger der Ukraine fortzusetzen“, so die Erklärung weiter. (bohy)

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