Notfall für Star-Streamer in Japan – iShowSpeed gibt Update direkt aus Rettungswagen

Das Internet ist in Sorge um iShowSpeed. Der Star-Streamer ist in Japan und hat sich in einem Update direkt aus einem Rettungswagen gemeldet.

Tokio, Japan – iShowSpeed scheint einen gesundheitlichen Notfall zu haben. Der Star-Streamer, der für seine flippige Energie und verrückten Livestreams im echten Leben bekannt ist, hatte zuletzt am 25. Juli ein Video bei seinem YouTube-Account von seiner Japan-Reise veröffentlicht. Seitdem war es einige Zeit still, bevor Speed am 30. Juli ein weiteres Video teilte, in dem er in einem Rettungswagen zu sehen war: Mit stark geschwollenem Auge. Fans sind in Sorge um den 18-jährigen.

Vollständiger Name Darren Watkins Jr.
Bekannt als IShowSpeed oder nur Speed
Geburtstag 21. Januar 2005
Geburtsort Cincinnati, Ohio
Follower auf YouTube 18,2 Millionen (Stand Juli 2023)
Follower auf TikTok 18,2 Millionen (Stand Juli 2023)

iShowSpeed: Sorge um Star-Streamer – Vermutungen gehen zu spezifischer Art von Kopfschmerz

Speed in Japan: Zuletzt war Twitch-Streamer iShowSpeed auf Reisen in Japan unterwegs. Dort besuchte er unter anderem ein Freundschaftsspiel zwischen Al-Nassr und Paris Saint-Germain. Nicht nur Speed war bei dem Spiel anwesend, auch andere Stars hat er dort getroffen. Unter anderem traf iShowSpeed Kim Kardashian und wollte sie wie einen Hund bellen lassen. Auch mit Fußballprofi Neymar Jr. hat Speed zuletzt posiert, aber die Dinge scheinen einen Wandel zum Schlechten genommen zu haben.

iShowSpeed bei Fußballspiel in London (2022)Notfall für Star-Streamer in Japan – iShowSpeed gibt Update direkt aus Rettungswagen © Imago / Shutterstock: Javier Garcia

Erschreckendes Update-Video: Ein aktuelles Video von iShowSpeed ist nur mit einem „Gebrochenes Herz“-Emoji betitelt und zeigt den Streamer in sichtbar schlechter Verfassung. „Ein kurzes Update von mir. Ich weiß nicht, was ich habe, aber ich könnte gleich operiert werden.“ Gemeinsam mit seiner Crew sitzt Speed in einem Rettungswagen, sein Auge sichtbar geschwollen und die Stirn in etwas gewickelt, was Kühlpacks oder Verbände sein könnten.

Was ist das Problem? Besonders mit dem Auge scheint bei Speed etwas vorgefallen zu sein, im Video meint er „es fühlt sich an, als würde jemand in mein Auge stechen.“ Einige Fans vermuteten zunächst schon, der Streamer wäre in eine Prügelei geraten, woraus er die Verletzungen mitgenommen haben könnten. Es wäre zumindest nicht die erste Auseinandersetzung. Erst im Juni hat iShowSpeed sich in Manchester mit einem anderen Fußball-Fan angelegt.

Aber viel weniger scheint das Problem eine Prügelei zu sein, als eine tatsächliche, ernstzunehmende Krankheit. Andere Fans sehen in den Symptomen von iShowSpeed klare Anzeichen von sogenannten Cluster-Kopfschmerzen. Die Symptomatik würde passen, es könnte sich aber auch um eine andere Erkrankung handeln, die uns aktuell noch nicht bekannt ist.

Was sind Cluster-Kopfschmerzen?

Cluster-Kopfschmerzen sind eine besondere Form der häufig vorkommenden Alltagskrankheit. Dabei handelt es sich um meist kurze, aber sehr starke Kopfschmerzattacken, die im Regelfall einseitig am Kopf vorkommen. Zu den Symptomen gehören neben starken Schmerzen in Augen- und Schläfengegend auch eine Rötung der Bindehaut, ein Anschwellen und Absenken des oberen Augenlids, geschwollene und laufende Nase und starkes Schwitzen. Unterschieden wird dabei zwischen episodischen Cluster-Kopfschmerzen, die in zwei- bis achtwöchigen Phasen auftreten, und chronischen Cluster-Kopfschmerzen.

Inzwischen hat es ein weiteres Update von iShowSpeed gegeben. Der Streamer wurde in ein Krankenhaus in Tokio eingeliefert. Eine definitive Diagnose gibt es aber weiterhin nicht. Die Eltern des 18-jährigen sind wohl auch auf dem Weg aus den USA nach Tokio, um ihn zu unterstützen. Wir wünschen Speed eine gute und baldige Genesung.

Aufatmen am Wattenmeer – Doch wie weiter mit dem Frachter?

Frachter am neuen AnkerplatzDer Autofrachter „Fremantle Highway“ an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz. © Flugzeug der Küstenwache/Küstenwache der Niederlande/dpa

Ein riskantes Manöver: Der brennende Frachter wird über die Nordsee geschleppt – vor den niederländischen Wattenmeerinseln. Alles ging glatt. Doch die Gefahr ist nicht gebannt. Noch immer brennt die „Fremantle Highway“.

Schiermonnikoog – An der niederländischen Küste beim Wattenmeer wird aufgeatmet. Inselbewohner, Bergungsexperten und Behörden sind erleichtert. Der brennende Frachter mit 1,6 Millionen Liter Schweröl an Bord ist an einem weniger gefährlichen Ankerplatz angekommen. „Das Verschleppen des Schiffes verlief ohne Probleme“, teilte die Wasserbehörde in Den Haag mit. Es gab keine Schäden für die Inseln und die Naturgebiete im Wattenmeer.

Die etwa 200 Meter lange „Fremantle Highway“ mit rund 3800 Autos an Bord erreichte nach mehr als 15-stündiger riskanter Fahrt ihren neuen vorläufigen Ankerplatz etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport hatte am Sonntagabend weiter im Westen vor der Insel Terschelling begonnen.

Neuer Platz für die „Fremantle Highway“

Der neue Platz liegt weit entfernt vom Schiffsverkehr und windgeschützter. Dort liegt das Schiff vor Anker, wird aber auch stabilisiert von zwei Schleppern. Auch bleibt das Spezialschiff, das Öl räumen kann, weiter ganz in der Nähe.

Doch das ist erst eine Etappe auf dem schwierigen Weg zum Ende des Dramas mit der „Fremantle Highway“. Das hatte vor fast einer Woche begonnen, als das Feuer in der Nacht zum Mittwoch auf den Autodecks ausgebrochen war. Bei der Evakuierung war ein Mann aus Indien gestorben, die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Die meisten von ihnen seien nun aus dem Krankenhaus entlassen worden, teilte die japanische Reederei mit.

Gefahr noch nicht gebannt

Nun ist die Frage, wie es weitergeht. Noch immer brennt das Schiff. „Das Feuer ist deutlich schwächer geworden, und auch die Temperatur hat abgenommen“, sagte der Direktor der Wasserbehörde, Joost de Ruig, dem Radiosender NOS. Das Schiff sei stabil und intakt. Das ist eine gute Nachricht. Doch die Gefahr ist nicht gebannt, dass doch noch die Stahlwände aufreißen und Öl heraussickert.

Zunächst sollen Bergungsspezialisten an Bord den Zustand des Schiffes eingehend überprüfen. Erst wenn es tatsächlich stabil genug ist, dann kann es zu einem Hafen transportiert werden. Doch dafür muss das Feuer erloschen sein. Bisher war das direkte Löschen gar nicht möglich. Denn wenn zu viel Wasser ins Schiff gelangt, könnte es instabil werden und kentern.

Also heißt es wieder Abwarten. Ideal sei das nicht, sagte Direktor Ruig. Und schon gar nicht in der Nähe des Weltnaturerbes Wattenmeer. „Aber unter diesen Umständen ist es der beste Ort“, sagte er. „Hier bleibt das Schiff, bis das Feuer erloschen ist. Erst dann kann es sicher weitergeschleppt werden.“

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Wohin mit dem Wrack?

Die folgende Frage ist: Wohin? Ein Hafen muss für eine solche Operation ausgerüstet sein. Das Schiff muss entladen, abgewrackt und das Schweröl abgepumpt werden. Im Notfall könnte das Abpumpen bereits auf See am heutigen Ankerplatz geschehen, um Gefahren bei einem Weitertransport zu reduzieren.

Noch ist nicht entschieden, wohin die „Fremantle Highway“ geschleppt wird. Es könnte auch ein Hafen in Deutschland sein. Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer bezahlen.

Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass der Brandherd eine Batterie eines E-Autos war. Das Schiff hatte etwa 500 elektrische Autos geladen und damit weit mehr als die 25, die zuerst gemeldet worden waren. Akkus von E-Autos seien viel schwieriger zu löschen, sagen Brand-Experten.

Strengere Regeln für Transport von E-Autos

Inzwischen fordern Umweltschutzorganisationen auch in Deutschland strengere Regeln für den Transport von E-Autos. „Es ist längst überfällig, solche Transporte als Gefahrguttransporte zu deklarieren und nicht länger nah entlang der Küste fahren zu lassen“, sagte Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Auch die niederländischen Wattenmeerinseln drängen darauf, den Schiffsgüterverkehr von und nach Deutschland weiter nach Norden zu verlegen, weiter entfernt von den Inseln und dem Wattenmeer. dpa

Haldenwang: In AfD größerer Einfluss von Verfassungsfeinden

Thomas HaldenwangThomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. © Christoph Soeder/dpa

Die AfD-Europawahlversammlung hat es gezeigt: Der Ton ist radikaler geworden. Der Verfassungsschutz-Chef bilanziert, in der AfD gebe es „starke verfassungsfeindliche Strömungen“, deren Einfluss wachse.

Berlin – Nach der Europawahlversammlung der AfD sind sowohl der Verfassungsschutz als auch politische Beobachter überzeugt, dass die Zeit der ideologischen Flügelkämpfe innerhalb der Partei vorbei ist. Vertreter des ehemaligen gemäßigteren Lagers hätten bei der Aufstellung an diesem Wochenende so gut wie keine Rolle mehr gespielt, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, der Deutschen Presse-Agentur.

„Vielmehr äußerten diverse Wahlbewerber rechtsextremistische Verschwörungstheorien, wie beispielsweise die vom sogenannten "Großen Austausch".“ Er fügte am Sonntagabend hinzu: „Die bisherige Europawahlversammlung der AfD, die wir als Verdachtsfall bearbeiten, belegt einmal mehr unsere Einschätzung, dass innerhalb der Partei starke verfassungsfeindliche Strömungen bestehen, deren Einfluss weiter zunimmt.“

Der Politikwissenschaftler Hajo Funke bilanzierte am Montag: „Die AfD hat sich immer weiter radikalisiert, und in seiner Radikalität passt der zum Spitzenkandidaten gewählte Maximilian Krah zum Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke.“ Er vermute, dass Höcke auf einen „exekutiven Durchmarsch“ bei der Landtagswahl in Thüringen 2024 spekuliere. Damit würde er seine ohnehin schon starke Position in der AfD noch weiter absichern und dann womöglich auch die Parteispitze anstreben.

Erste Kandidaten für Europawahl aufgestellt

Die AfD hatte am Samstag und Sonntag in Magdeburg ihre ersten 15 Kandidaten für die Europawahl gewählt. Spitzenkandidat ist der sächsische Europaabgeordnete Krah. Die AfD ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für eine Aufhebung der gegen Russland verhängten Sanktionen. In Magdeburg sprachen sich mehrere Kandidaten für einen Austritt Deutschlands aus der EU aus. Weitere Kandidaten sollen von diesem Freitag an bestimmt werden.

Auf die Zukunft der Partei angesprochen, antwortete Funke: „Sie wird sich moderat geben, aber der Kern der Partei ist klar rechtsextrem.“ Diesen falschen moderaten Eindruck zu erzeugen, sei aktuell vor allem Aufgabe der Co-Parteivorsitzenden, Alice Weidel und Tino Chrupalla, sagte Funke, der bis zu seiner Emeritierung Professor für Politische Wissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin war.

Haldenwang sagte der dpa: „Zwar sind die komplette Wahlbewerberliste und auch das Wahlprogramm für die Europawahl noch nicht final abgestimmt. Doch bereits jetzt zeigt sich, dass Personen, die in der Vergangenheit mit Positionen aufgefallen sind, die nicht mit unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung vereinbar sind, der AfD-Delegation im kommenden Europäischen Parlament angehören werden.“

Von Europa zurück zum Nationalstaat

Das Programm der AfD für die Europawahl am 9. Juni 2024 soll erst nach der Listenaufstellung beschlossen werden. Möglicherweise könnte es erst bei einer zusätzlichen Versammlung diskutiert werden, die spätestens im Januar stattfinden müsste. Erst dann wird feststehen, ob die AfD diesmal mit der Forderung antritt, die Europäische Union radikal zu reformieren, so dass wieder mehr Entscheidungen national getroffen werden. Es könnte sich aber auch das „Dexit“-Lager durchsetzen, das einen Austritt Deutschlands aus der EU befürwortet. Ein weiterer Streitpunkt dürfte die Haltung zur Nato sein. Je nachdem wie die Debatte ausgeht, könnte es nach Einschätzung von Beobachtern weitere Parteiaustritte einzelner Mandatsträger geben.

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Doch auch vor der Programmdebatte zeigt sich aus Sicht der stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion, Andrea Lindholz, an vielen Äußerungen führender Funktionäre und an der Wahl der Kandidaten, „dass sich die radikalen Kräfte weiter durchsetzen“. Die CSU-Innenpolitikerin sagte: „Wer aus der EU austreten will, den Klimawandel leugnet, sich klar auf die Seite Russlands stellt und mit verfassungsfeindlichen Äußerungen noch stärker in den Blick des Verfassungsschutzes gerät, der ist eine Gefahr für unser Land, unsere Demokratie und unseren Wirtschaftsstandort.“ Deshalb sei „eine klare tatsächliche und inhaltliche Abgrenzung“ zur AfD unabdingbar.

Thüringens CDU-Chef für „optimistisches Zukunftsbild“

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt sagte im RTL/ntv-„Frühstart“: „Die wollen den Leuten immer einreden, dass wir jetzt kurz vor dem Weltuntergang sind.“ Sowohl die Grünen als auch „in anderer Art und Weise die AfD“ seien „Angstparteien“. So funktioniere aber eine Gesellschaft nicht. „Wir müssen ein optimistisches Zukunftsbild zeichnen.“ Für die CDU gebe es dabei die Chance, deutlich zu machen, dass man keine ideologische Energiepolitik wolle. „Aber wir ignorieren auch nicht die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt.“ Voigt machte klar, dass es vorkommen könne, dass die AfD für CDU-Anträge stimme. Er sagte: „Damit muss man lernen umzugehen. Da braucht es eine gewisse Form der Gelassenheit und Pragmatismus. Aber immer auch Klarheit: Wir wollen mit denen keine Koalition.“

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD im März 2021 als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Diese Einstufung, die den Einsatz von nachrichtendienstlichen Mitteln erlaubt, hatte das Kölner Verwaltungsgericht im März 2022 bestätigt. Die AfD legte Berufung ein. Das Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster ist noch nicht abgeschlossen.

Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, sagte: „In der AfD gehört ein rechtsextremer Zungenschlag zum guten Ton. Politiker wie Björn Höcke, die den Faschismus aus jeder Pore verströmen, sind die entscheidenden Strippenzieher der Partei.“ Wenn der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz darauf aufmerksam mache, lege er zu Recht den Finger in die Wunde.

Kuhle gab jedoch zu bedenken: „Gleichzeitig heizt ein gewisser Alarmismus gegenüber der AfD die Umfragewerte für die Partei weiter an.“ Denn neben überzeugten Rechtsextremisten in der Anhängerschaft gebe es auch einen wachsenden Teil der Gesellschaft, für die die öffentliche Empörung über die AfD ein Ventil sei, „um die eigenen Verunsicherungen und Überforderung angesichts der massiven Krisen und Veränderungen zu kompensieren“. Diese Entwicklung zu beenden, sei eine Aufgabe für die demokratischen Parteien in Regierung und Opposition. dpa

Dänemark und Schweden wollen Koranverbrennungen verhindern

Vorirakischer Botschaft in SchwedenPolizisten treffen in Stockholm Vorbereitung für eine Demonstration vor der irakischen Botschaft, bei der mutmaßliche ein Koran und eine irakische Flagge verbrannt werden soll. © Caisa Rasmussen/TT/TT NEWS AGENCY/AP/dpa

Wiederholt wurden in Dänemark und Schweden Koranausgaben verbrannt. Die Wut in der muslimischen Welt ist gewaltig. Nun wollen die Regierungen dagegen vorgehen. Doch das könnte kompliziert werden.

Kopenhagen/Stockholm – Nach teils gewaltsamen Protesten in muslimischen Ländern suchen Dänemark und Schweden nach Wegen, Koranverbrennungen juristisch zu unterbinden. Die dänische Regierung kündigte an, Rechtsmittel gegen islamfeindliche Aktionen vor ausländischen Botschaften zu prüfen. Dabei ist vor allem die Sorge groß, dass islamistische Extremisten in den beiden nordischen EU-Ländern Attentate verüben könnten.

„Wir befinden uns in der schwersten sicherheitspolitischen Situation seit dem Zweiten Weltkrieg, und wir wissen, dass sowohl Staaten, staatsähnliche Akteure als auch Einzelpersonen die Situation ausnutzen können“, schrieb der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson bei Instagram. Er sei in engem Austausch mit seiner dänischen Kollegin Mette Frederiksen, deren Außenminister Lars Løkke Rasmussen am Montag von einem „ziemlich hohen und erhöhten Bild der terroristischen Bedrohung“ sprach. Besonders heikel ist der Konflikt für Stockholm: Denn die Koranverbrennungen waren ein Grund, warum die Türkei eine schwedische Nato-Mitgliedschaft lange blockierte.

Aktionen nicht strafbar

Die Latte für ein juristisches Vorgehen liegt aber hoch. Auch in Deutschland wäre eine kommentarlose Verbrennung religiöser Schriften nicht strafbar, schrieb der Strafrechtler Harald Lemke-Küch in einem Kommentar für „Legal Tribune Online“. Weder der Paragraf 166 des Strafgesetzbuches – „Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen“ – noch der Paragraf 130 – „Volksverhetzung“ – könnten dann zum Tragen kommen.

In Dänemark und Schweden sind die Versammlungs- und die Demonstrationsfreiheit von der Verfassung stark geschützt. Auch deshalb verwarfen Gerichte in Stockholm ein von der Polizei verhängtes Verbot der islamfeindlichen Proteste. In den vergangenen Wochen fanden daraufhin mehrere Aktionen statt.

Obwohl es sich um äußerst kleine Kundgebungen einer Handvoll Menschen handelte und die Regierungen in Stockholm und Kopenhagen die Schändungen scharf verurteilen, kam es in muslimischen Ländern zu Massenprotesten. Im Irak stürmte ein Mob die schwedische Botschaft, die Botschafterin wurde ausgewiesen.

Maßnahmen gegen „Hassverbrechen“ gefordert

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit berief für Montag eine Sondersitzung ein. In einem Telefonat mit dem dänischen Außenminister Løkke Rasmussen forderte Generalsekretär Hissein Brahim Taha mit Nachdruck, das skandinavische Land müsse Maßnahmen ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern. Muslime verstehen die Aktionen als Hassverbrechen, die nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt sind.

Es ist nicht das erste Mal, dass islamfeindliche Aktionen in Skandinavien zu Wut und heftigen Protesten in der muslimischen Welt führen. 2005 lösten umstrittene Zeichnungen des Propheten Mohammed, etwa mit einer Bombe als Turban, eine gewaltsame Protestwelle mit Dutzenden Toten aus, bei der etwa dänische Botschaften angegriffen wurden. In Dänemark, wo vor allem der Karikaturist Kurt Westergaard im Mittelpunkt stand, folgte eine erbittert geführte Debatte über die Grenzen der Meinungsfreiheit.

Dieser Streit ist neu entfacht. Die Ankündigung sei ein Versuch, der Aufregung in der muslimischen Welt vorzubeugen, kommentierte der dänische Sender DR. Ziel sei, dass der Sturm nachlasse, „bevor er über unsere Köpfe hinwegfegt“.

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In Dänemark ist die Politik gespalten. Morten Messerschmidt von der rechtspopulistischen Volkspartei betonte, die Freiheit des Westens basiere auf dem Recht, eine Religion zu kritisieren und sich über sie lustig zu machen. Der Vorsitzende der Konservativen Volkspartei, Søren Pape Poulsen, warnte vor weiteren Forderungen muslimischer Staaten, wenn die Regierung beim Verbot von Koranverbrennungen nachgebe. „Dies ist nur der erste Schritt“, sagte er. Nach dem Tod des Mohammed-Zeichners im Sommer 2021 hatte die Zeitung „Jyllands-Posten“ gefordert: „Kurt Westergaards Kampf für die Meinungsfreiheit darf nicht mit ihm sterben.“

Nun gilt es für die Regierungen abzuwägen, was stärker wiegt. Der dänische Parlamentspräsident Søren Gade, zur Zeit des „Karikaturenstreits“ Verteidigungsminister, sagte, dänische Interessen und die Sicherheit der Dänen müssten Vorrang haben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Dänen der Gedanke nicht schlafen lässt, dass sie keine heiligen Schriften anzünden dürfen.“ dpa

Brennender Frachter am neuen Ankerplatz angekommen

Schlepp-ManöverRettungskräfte haben damit begonnen, den brennenden Autofrachter „Fremantle Highway“ vor der niederländischen Küste wegzuschleppen. © Flugzeug der Küstenwache/Küstenwache der Niederlande/dpa

Es war ein riskantes Unterfangen im niederländischen Wattenmeer. Die erste Etappe ist geglückt. Der neue Ankerplatz für das brennende Schiff ist aber nur eine Zwischenlösung.

Schiermonnikoog – Der brennende Frachter ist nach einem riskanten Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz angelangt. Das teilte die Wasserbehörde am Montag in Den Haag mit. Zwei Schlepper hatten die „Fremantle Highway“ seit Sonntagabend nach Osten geschleppt – bis etwa 16 Kilometer im Norden der Inseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport war nach Angaben der Behörde ohne Probleme verlaufen. Die Lage des Schiffes sei stabil.

Der Transport war von Bergungsexperten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet worden. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, war dabei. Bisher lag der Frachter im Norden der Insel Terschelling.

Der neue Platz ist sicherer und windgeschützter

Es war ein riskantes Unternehmen, denn das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord brennt noch immer. Das Feuer sei aber deutlich schwächer geworden, hieß es. Befürchtet wurde, dass es Risse in den Stahlwänden geben und Öl ausströmen könnte. Beim Auseinanderbrechen oder Kentern des Schiffes droht eine Umweltverseuchung.

Der neue Ankerplatz ist nach Informationen der Behörde sicherer und windgeschützter. Die „Fremantle Highway“ liegt dort nicht länger in der Nähe des Schiffsverkehrs. Der Frachter soll dort bleiben, bis ein Hafen gefunden ist. Zunächst muss das Feuer an Bord erloschen sein.

Das Schiff ist Eigentum einer japanischen Reederei. Es war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch vergangener Woche Feuer ausbrach. Bei der Evakuierung war ein Mensch ums Leben gekommen. Der Brandherd könnte die Batterie eines E-Autos sein. Das muss aber noch untersucht werden. dpa

Juli 2023 war erneut zu warm – Regen-Soll übertroffen

Regenwetter in Thüringen hält weiter anSonnenblumen leuchten in Gelb vor dem regengrauen Himmel am Erfurter Stadtrand. © Martin Schutt/dpa

Gefühlt seit Tagen dominieren grauer Himmel, Regen und alles andere als sommerliche Temperaturen. Der Juli war nach Daten des Deutschen Wetterdienstes trotzdem zu warm.

Offenbach – Auch wenn Regen und eher frische Temperaturen derzeit einen anderen Eindruck vermitteln, war der Juli 2023 nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) einmal mehr zu warm. Das Temperaturmittel lag mit 18,7 Grad Celsius um 1,8 Grad über dem Juli-Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, berichtete der DWD am Montag in seiner vorläufigen Bilanz. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 habe die Abweichung immer noch 0,4 Grad betragen, hieß es nach der bisherigen Auswertung der rund 2000 DWD-Messstationen.

Zu diesem Ergebnis hat den Angaben zufolge vor allem das Hochsommerwetter mit Hitzepeaks in der ersten Monatshälfte beigetragen. Bundesweiter Spitzenreiter war am 15. Juli Möhrendorf-Kleinseebach nördlich von Nürnberg mit 38,8 Grad. Auch die kühleren Luftmassen, die das letzte Monatsdrittel prägten, konnten die zu warme Durchschnittstemperatur nicht völlig drücken. Dabei lagen die Höchstwerte vom 25. bis zum 27. Juli vielerorts bei nur noch unter 20 Grad. Auch nachts wurde es verbreitet frisch. Insgesamt betrachtet war der Juli 2023 nicht nur zu warm, sondern auch verbreitet nass und ausgewogen sonnig, hieß es.

Denn mit rund 100 Litern pro Quadratmeter wurden knapp 30 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 verzeichnet. Dabei waren zunächst nur der äußerste Norden und Nordwesten von Niederschlägen betroffen. Vor allem in der letzten Monatswoche gehörten Schauer, Gewitter und Starkregen dann verbreitet zum täglichen Wettergeschehen.

Die meisten Sonnenstunden im Osten

Auch wenn das Wetter der letzten Tage für Biergärten und Caféterrassen ein Flop war, linderte der Regen die vorangegangene extreme Trockenheit im äußersten Norden sowie im Süden und Südwesten. So zählten die bayerischen Alpen neben der Nordseeküste mit mehr als 200 Litern Niederschlag pro Quadratmeter zu den nassesten Regionen. Trockener blieb es in etwa von der Magdeburger Börde bis in die Lausitz.

Auch die Sonne, die an den Regentagen eher hinter dunklen Wolken zu ahnen war, übertraf mit 230 Stunden Sonnenscheindauer im Juli ihr Soll von 211 Stunden um fast 10 Prozent. Die meisten Sonnenstunden meldeten laut DWD die östlichen Landesteile. Schlusslichter mit nur rund 200 Sonnenstunden waren die Alpen, die westlichen Mittelgebirge und weite Teile des Nordwestens.

Eher feucht dürfte auch der August starten: Die Meteorologen erwarten für Dienstag in der Südhälfte Deutschlands meist dichte Bewölkung und verbreitet schauerartigen Regen, der stellenweise auch kräftig ausfallen kann. In anderen Gebieten Deutschlands ist es wechselnd bewölkt mit Schauern und auch kurzen Gewittern. Dabei sind die Höchstwerte mit 18 bis 23 Grad nicht gerade hochsommerlich. dpa

15 Schilder, die dem Rest der Welt zeigen, was in Deutschland so abgeht

Nur hier in Deutschland werden die Rechtschreibfehler auf Beschwerdezetteln korrigiert.

Es ist Sommer und damit für viele Menschen auf diesem Planeten Urlaubssaison! Und natürlich gibt es auch Touris in Deutschland! Vielleicht hast du selbst gerade Besuch aus dem Ausland und jemand hat dir schon die ultimative Frage gestellt: Was zeichnet unser schönes Land denn eigentlich so aus?

Wenn dir die Antwort darauf eher schwergefallen ist, dann mach dir keine Sorge. Hier ist die Lösung deiner Probleme:

1. Zuallererst müssen wir über die wichtigste Sache in ganz Deutschland reden: DIN-Normen!

2. Und natürlich generell: Regeln. Sowie diese hier für den Basketballspielplatz, der Öffnungszeiten … ähm, ich meine Spielzeiten hat.

3. Und wo wir schon bei Recht und Ordnung sind: In Deutschland wird Leuten am liebsten schon vor Regelbruch direkt mit einem fetten Bußgeld Angst gemacht.

4. Eine weitere wichtige Sache, die viele ja schon über Deutsche wissen, ist die Arbeitsmoral. Die ist nämlich nochmal anders bescheuert, ich meine hoch.

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5. Natürlich dürfen wir bei größeren Wehwehchen aber auch zu Hause bleiben. Zum Beispiel, wenn uns ein Löwe angreift.

Ja, kaum zu glauben, aber hier in Berlin gab es tatsächlich neulich so eine Löwen-Verwirrung. Dabei war die Löwin eigentlich nur ein Wildschwein.

6. Eine der wichtigsten Eigenschaften der Deutschen ist neben der hohen Arbeitsmoral aber auch unsere ausgezeichnete Passiv-Aggressivität.

7. Die ist wirklich stärker als alles andere.

8. Und manchmal etwas mehr aggressiv als passiv.

9. Wie zum Beispiel dann, wenn wir armen Lavendel begraben müssen.

10. Oder einen ganzen Rewe!

11. Oh, und wusstest du schon, dass du erst in Deutschland bist, wenn deine Beschwerden auf Rechtschreibung kontrolliert werden?

12. Oder wenn du so ein Schild siehst …

13. Oder halt solche, die sich auch gerne mal widersprechen.

14. Aber nicht falsch verstehen, wir können auch wirklich nett sein!

15. Und ganz wichtig! Wir backen echt gutes Brot.

Aber hey, so schlimm sind wir hier eigentlich gar nicht. Wir gehören zwar zu den 10 besonders unfreundlichen Urlaubsländer, aber Deutschland liegt zumindest nicht auf Platz 1.

Zu viele Prozesse, zu hohe Kosten: Donald Trump geht das Geld aus

Donald Trump spricht am 29. Juli 2023 bei einer Wahlkampfveranstaltung in Erie, Pennsylvania.Donald Trump war bei einer Wahlkampfveranstaltung in Erie im US-Bundestaat Pennsylvania im Angriffsmodus.. © JOED VIERA/afp

Bisher kann Donald Trump im Wahlkampf der Republikaner aus seinen juristischen Problemen Kapital schlagen. Doch nun droht ein finanzieller Kollaps.  

Washington, D.C. – Die Republikaner in den USA suchen derzeit ihren Spitzenkandidaten für die US-Wahl 2024. Haushoher Favorit ist nach wie vor Donald Trump – allen Ermittlungen und Klagen zum Trotz. In den Umfragen liegt der frühere Präsident jedenfalls klar in Führung, nichts scheint seine Nominierung noch aufhalten zu können. Oder vielleicht doch?

Ein Hindernis kann es nämlich doch für Trump zu geben. Die rechtlichen Probleme, mit denen der 77-Jährige zu kämpfen hat, könnten früher oder später dazu führen, dass ihm im Wahlkampf das Geld ausgeht. So soll Trumps politisches Finanzierungskomitee (PAC) allein im ersten Halbjahr 2023 rund 40,2 Millionen Dollar für Anwaltskosten ausgegeben haben. Das berichtete die Washington Post unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Trump droht im Wahlkampf der finanzielle Kollaps

Die Zahl ist bemerkenswert. Noch bedeutsamer erscheint aber eine andere Zahl, die die New York Times in diesem Zusammenhang genannt hat. Demnach sind die Kosten in diesem Jahr derart hoch ausgefallen, dass Trumps „Save America“-PAC eine Spende in Höhe von 60 Millionen Dollar an eine Gruppe zur Unterstützung von Trumps Kandidatur zurückgefordert hat. Laut NY Times deutet das auf eine mögliche finanzielle Krise in Trumps Wahlkampf hin.

Ein Sprecher von Trumps Kampagne lehnte es gegenüber der Zeitung ab, die Rückerstattung zu kommentieren. Das Justizministerium verfolge weiterhin unschuldige Amerikanerinnen und Amerikaner, nur weil sie für Trump gearbeitet hätten, sagte Steven Cheung auf die Gesamtausgaben für das Anwaltsteam bezogen. Dabei wüsste das Ministerium, dass es „keinen ernsthaften Fall“ gebe.

Donald Trump kann bisher aus Vorwürfen Kapital schlagen

Trump ist der erste ehemalige US-Präsident in der Geschichte, der von einer Grand Jury auf Bundesebene angeklagt wird. Der 77-Jährige ist im Juni in der Affäre um geheime Regierungsdokumente angeklagt worden. Trump wird die Gefährdung der nationalen Sicherheit zur Last gelegt, da er nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus Hunderte Dokumente etwa vom Pentagon, der Bundespolizei FBI und dem Geheimdienst NSA in seinem privaten Anwesen Mar-a-Lago in Florida illegal aufbewahrt habe.

Sonderermittler Jack Smith hat in diesem Fall zuletzt drei weitere Anklagepunkte gegen Trump eingereicht. So wird Trump vorgeworfen, er habe versucht, Aufnahmen von Überwachungskameras löschen zu lassen, die für die Ermittlungen von Interesse waren. Er wird außerdem beschuldigt, ein als geheim eingestuftes Dokument über „militärische Aktivitäten in einem fremden Land“ einbehalten zu haben.

Darüber hinaus sieht sich Trump auch mit mehreren Klagen auf Landesebene in Georgia und New York konfrontiert. Bisher konnte er aus den Vorwürfen gegen ihn aber Kapital schlagen, indem er argumentierte, es handele sich um politische Verfolgung. So sind laut Trumps Sprecher seit der Anklageerhebung in der Affäre um die Geheimdokumente sieben Millionen Dollar in die Wahlkampfkasse geflossen. Auch die Klage im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an Erotikdarstellerin Stormy Daniels haben Trump demnach einen Geldsegen in Höhe von sieben Millionen Dollar beschert.

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Der Wahlkampf von Donald Trump läuft unterdessen weiter auf Hochtouren. Und Trump selbst geht dabei zunehmend zur Attacke über. So bezeichnete er US-Präsident Joe Biden während einer Rede bei einer Kundgebung in Pennsylvania als „dummen Hurensohn“. Seine republikanischen Rivalen tat er derweil als „Clowns“ ab und forderte sie auf, ihm endlich den Weg zur republikanischen Präsidentschaftskandidatur freizumachen. „Jeder Dollar, den die Republikaner dafür ausgeben, mich anzugreifen, ist ein Dollar, der direkt an die Biden-Kampagne gespendet wird.“

Sollte er aber die Wahl gewinnen, so Trump, werde er „einen richtigen Sonderermittler ernennen, um die monumentale Korruption der Biden-Verbrecherfamilie ein für alle Mal aufzudecken“. (cs)

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Brennender Nordsee-Frachter: Mann kommt bei Feuer ums Leben gekommen

Dieser News-Ticker zum Frachter-Brand auf der Nordsee wird regelmäßig aktualisiert.

Update vom 31. Juli, 11.15 Uhr: Noch immer brennt der mit E-Autos beladene Frachter in der Nordsee. Mithilfe eines riskanten Transportes wird er derzeit entlang der niederländischen Wattenmeerinseln abgeschleppt. Dabei ist er seinem neuen Ankerplatz über Nacht deutlich nähergekommen. Der Frachter müsse noch 18 Meilen (etwa 33 Kilometer) zurücklegen, teilte die zuständige Behörde am Montagmorgen (31. Juli) in Den Haag mit.

Die Ankunftszeit hänge jedoch noch immer stark vom Wetter, Rauch, Strömungen und Gezeiten ab, heißt es. Der neue vorläufige Ankerplatz befindet sich etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Dort soll es sicherer und auch windgeschützter sein.

Abschlepp-Manöver läuft – „Fremantle Highway“ soll heute ankommen

Update vom 31. Juli, 5.37 Uhr: Langsam und kontrolliert gehen die Einsatzkräfte vor, die den noch immer brennenden Nordsee-Frachter nun doch abschleppen. Am Sonntagabend (30. Juli) hatten Bergungsspezialisten mit dem riskanten Manöver begonnen, nachdem zuvor ein Abschleppen als zu diesem Zeitpunkt „unmöglich“ eingestuft wurde.

Schlepp-Manöver mit brennendem Frachter hatte am Sonntagabend (30. Juli) begonnen. Mehrere Schiffe begleiten die beiden Schlepper.Das Schlepp-Manöver mit dem brennenden Frachter hatte am Sonntagabend (30. Juli) begonnen. Mehrere Schiffe begleiten die beiden Schlepper. © Flugzeug der Küstenwache

Zwei Schlepper sollen die brennende „Fremantle Highway“ in Richtung Osten an einen weniger gefährlichen Liegeplatz bringen, heißt es vonseiten der zuständigen Wasserbehörde in Den Haag. Mehrere Schiffe begleiten den Frachter, darunter auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann. Außerdem stünde ein Schiff der deutschen Wasserbehörde auf Abruf bereit.

Am heutigen Montag (31. Juli) soll das rund 200 Meter lange Schiff dann vor der niederländischen Wattenmeeerinsel Schiermonnikoog ankommen. Bergungsexperten schätzten, dass der Transport insgesamt zwölf bis 14 Stunden dauern werde, bei einem Tempo von etwa 5,5 Kilometer pro Stunde. Auf eine Ankunftszeit festlegen wollten sie sich nicht. „Das hängt vom Rauch ab, den Wetterverhältnissen und der Strömung“, sagte ein Sprecher der Behörde.

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Feuer auf Nordsee-Frachter wütet weiter: Abschlepp-Manöver läuft

Update vom 30. Juli, 18.47 Uhr: Jetzt nun doch: Niederländische Rettungskräfte haben damit begonnen, das brennende Frachtschiff vor der niederländischen Küste wegzuschleppen, teilte die zuständige Wasserbehörde am Sonntagabend mit. Die „Fremantle Highway“ soll von der Insel Terschelling Richtung Osten bis zur Wattenmeerinsel Schiermonnikoog geschleppt werden.

Feuer auf Nordsee-Frachter wütet weiter: Abschlepp-Manöver aktuell „unmöglich“

Update vom 30. Juli, 9.44 Uhr: Das Feuer auf dem Frachter vor der niederländischen Küste in der Nordsee wütet weiter. Eigentlich sollte der Autofrachter „Fremantle Highway“ am Wochenende von seinem derzeitigen Standort zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten zu einem sichereren Ort abgeschleppt werden. Doch das Manöver wurde am Samstagabend kurzfristig abgesagt. Ein Einsatz sei aktuell „unmöglich“, teilte die Wasserbehörde in Den Haag mit. Der Wind treibe Rauchwolken direkt über den Schlepper – das gefährde Sicherheit und Gesundheit der Besatzung. Möglicherweise müssen die Bergungsspezialisten nun Tage auf einen günstigeren Wind warten. „Bis dahin bleibt das Schiff an seiner heutigen Position.“

Aktuell liegt der Frachter im Norden der westlichen Nachbarinsel Terschelling, als neuer Ankerplatz ist der Norden der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog vorgesehen. Dieser liegt fern der Routen und soll windgeschützter sein. Dort sollte der Frachter so lange bleiben, bis er in einen Hafen geschleppt werden kann. Noch ist nicht bekannt, welcher Hafen das sein sollte. Trotz der ungeheuren Hitze durch den Brand ist der Autofrachter stabil. Die Stahlwände haben laut Angaben der Bergungsspezialisten auch unter der Wasserlinie standgehalten, wie die Wasserbehörde in Den Haag mitteilte. Bei einem Auseinanderbrechen oder Kentern droht eine Umweltkatastrophe.

Der brennende Frachter wird jetzt abgeschleppt, zuvor waren ein Abschleppen unmöglich. © Flugzeug der Küstenwache/dpa

Brand auf Nordsee-Frachter: „Wir müssen die Sicherheits- und Umweltstandards verbessern“

Update vom 29. Juli, 21.32 Uhr: Mit Blick auf den seit Tagen brennenden Auto-Frachter vor der niederländischen Küste fordert Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) strengere Vorgaben für den Schiffsverkehr auf der Nordsee. „Wir müssen die Sicherheits- und Umweltstandards verbessern“, sagte Meyer dem Sender NDR Info am Samstag. Auch der Brandschutz müsse besser gewährleistet werden. „Und man muss auch überlegen, dass man solche Risikoschiffe nicht an der nahen Route entlang der Küste fahren lässt, sondern weiter draußen.“ Eine Ölkatastrophe im Weltnaturerbe Wattenmeer „mag man sich gar nicht vorstellen“.

Wichtiger Fortschritt bei Brand auf Nordsee-Frachter: Spezialisten an Bord – zwei Fragen bleiben offen

Update vom 29. Juli, 10.52 Uhr: Zwei große Fragen sind noch offen: Wann wird die „Fremantle Highway“ abgeschleppt und wohin? Es gibt bislang leider nur zwei halbe Antworten.

„Der Zeitpunkt des Abschleppens des Frachtschiffes hängt unter anderem von der Rauchentwicklung und der Wettervorhersage ab“, schreibt das niederländische Ministerium für Wasserwege: „Es ist wahrscheinlich, dass der Abschleppvorgang dieses Wochenende beginnen wird.“

Dann soll der brennende Frachter vorerst in Richtung Schiermonnikoog gebracht werden. Etwa 16 Kilometer nördlich der Insel, soll er einen temporären Ankerplatz finden. In welchen Hafen es dann geht, wissen die Behörden noch nicht.

Brand auf Nordsee-Frachter: Erstmals betreten Spezialisten die „Fremantle Highway“

Update vom 28. Juli, 18.53 Uhr: Es gibt erste positive Neuigkeiten vom Großbrand auf dem Autofrachter „Fremantle Highway“. Knapp drei Tage nach dem Ausbruch des Feuers vor der niederländischen Küste konnten Bergungsexperten am Freitag erstmals das Schiff betreten. Wie die Küstenwache am Freitag mitteilte, sei es den Spezialisten gelungen, den Frachter mit einem Schlepper zu verbinden und wieder von Bord zu gehen.

Die Küstenwache hatte zuvor mitgeteilt, dass die Temperatur auf dem brennenden Schiff stark gesunken sei. Dadurch konnten die Spezialisten an Bord gehen. Ebenso würden Feuer und Rauch weiterhin abnehmen. Noch ist nicht bekannt, wohin das brennende Schiff abgeschleppt werden soll.

Auf dem Autofrachter „Fremantle Highway“ steigen Rauchwolken auf. © Coast Guard Netherlands/dpa

Update vom 28. Juli, 16.57 Uhr: „Wir bereiten uns noch immer auf alle Szenarien vor“, sagte ein Sprecher der nationalen Wasserbehörde der Nachrichtenagentur dpa. Die Lage auf dem brennenden Frachter sei momentan stabil, aber die Angst bleibt. Dazu gehört auch die Sorge vor dem schlimmsten Fall: Das Schiff könnte auseinanderbrechen oder kentern.

Die Frage ist: Wie lange hält die Stahlwand des Frachters der Hitze stand? „Das kann man nicht vorhersagen“, räumte der Sprecher ein. Zwar sei die Temperatur gesunken, doch mittlerweile kann das Schiff nicht mehr gekühlt werden. Zu viel Kühlwasser ist an Bord gelangt, dadurch könnte der Frachter instabil werden.

Bei der Vorbereitung des nächsten Bergungsversuchs hat die niederländische Küstenwache derweil keine Fortschritte gemacht. Nach wie vor ist es auf Bord zu heiß, niemand kann den Frachter betreten. Für eine Entwarnung ist es zu früh.

Für das ideale Szenario müssten aber Menschen an Bord des „Fremantle Highway“. „Sie müssen kontrollieren, wie stabil das Schiff ist und den Frachter dann an einen Schlepper koppeln. Dann könnte er an einen sicheren Ort geschleppt werden.“ Ein sicherer Ort heißt: Weit hinaus auf das offene Meer. Wenn dort Öl, Diesel oder andere Schadstoffe austreten, wäre es einfach sie zu bergen und die Inseln sowie das Wattenmeer blieben verschont. Ein Ölrettungsschiff begleitet den Frachter bereits.

Spezialeinsatzgruppe Schiffsicherung Hamburg: Spielt keine Rolle, wie viele E-Autos an Bord sind

Update vom 28. Juli, 13.30 Uhr: Ob nun 25 oder 500 Elektroautos auf dem Frachter sind, spielt nach Ansicht der Spezialeinsatzgruppe Schiffsicherung der Hamburger Feuerwehr keine Rolle. Leiter Dirk Flocke sagt der Nachrichtenagentur dpa, man habe es immer mit Metallen zu tun, die eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben.

Einen Autofrachter zu löschen, sei generell problematisch. Die Decks sind eng mit Fahrzeugen zugestellt, Einsatzkräfte können mit einem Schlauch nicht zum Brandherd vordringen. Zudem gebe es auf Schiffen gefährliche Stoffe, die Gänge seien eng, heiße Luft und Rauchgase könnten kaum abziehen.

Brand auf Autofrachter in der Nordsee: „Es wird nicht gut ausgehen für die Natur“

Update vom 28. Juli, 12.59 Uhr: „Es wird nicht gut ausgehen für die Natur“, befürchtete Nabu-Meeresschutz-Sprecher Kim Detloff. Den Frachter jetzt brennen zu lassen, sei trotzdem eine gute Option, sagte er dem NDR. Ihn weiter hinaus aufs Meer zu schleppen, bringt Zeit und mindert das Risiko einer Ölpest. Ein Ölbekämpfungsschiff ist bereits vor Ort, um im Notfall das Öl direkt auf der Nordsee einzufangen. Das ist auf dem Wasser einfacher, als wenn das Öl an Land in die Sedimente sickert. „Ja, man kann versuchen, den Schaden auf der hohen Nordsee besser zu bekämpfen.“

Brand von Nordsee-Frachter vor Ameland: „Umweltkatastrophe ist jetzt schon da“

Detfloff stellt allerdings fest: „Die Umweltkatastrophe ist jetzt schon da. Wir haben natürlich Angst vor diesem Horror-Szenario, dass nochmal 1600 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen mariner Diesel in die Umwelt gelangen. Aber schon jetzt gibt es natürlich kontaminiertes Löschwasser, kontaminiertes Kühlwasser, es verbrennen Schadstoffe, Giftstoffe, Schwermetalle, Kunststoffe, Batterien und Öl. Und letztlich gelangen diese Bestandteile über das Kühlwasser schon jetzt ins Ökosystem, sodass es lokal zu Verunreinigungen kommt.“

„Aber das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was uns droht, wenn das Schiff tatsächlich sinken sollte.“ In Cuxhaven bereitet der maritime Krisenstab bereits einen Einsatz in der deutschen Bucht vor. „Insbesondere dann, wenn der Bunker betroffen ist und Schweröl ausläuft“, könne es gefährlich werden, warnt die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste.

Update vom 28. Juli, 11.55 Uhr: Wie viele E-Autos sind wirklich auf dem „Fremantle Highway“? Wie der Focus unter Berufung auf die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtet, sollen sich an Bord weitaus mehr als die bislang 25 gemeldeten E-Autos befinden. Demnach seien rund 500 elektische Autos an Bord des Frachters. Das berichtet die Agentur unter Angaben des Unternehmers K Line. Die niederländische Küstenwache kann aktuell keine Auskunft zu diesen Zahlen geben.

Update vom 28. Juli, 8.26 Uhr: Das Feuer auf dem brennenden Autofrachter „Fremantle Highway“ ist laut der niederländischen Küstenwache schwächer geworden, wie der NDR zuvor berichtet hatte. Demnach sollen Spezialisten am Freitag einen Bergungsplan erstellen und einen erneuten Versuch wagen, den brennenden Frachter unter Kontrolle zu bringen.

Die Löscharbeiten auf dem Frachter vor der niederländischen Küste dauern an. © Coast Guard Netherlands /dpa

Derzeit seien keine Flammen mehr auf dem Schiff zu sehen. Sobald es die Temperatur zulassen würde, soll ein Experte das Schiff inspizieren. Jedoch sei es für eine Entwarnung laut Küstenwache, da das Feuer laut Küstenwache erneut aufflammen könnte.

Schlepper „Fairplay 30“ übernimmt Notverbindung zu brennendem Frachter

Die Notverbindung für den Frachter habe am Donnerstagabend der Schlepper „Fairplay 30“ übernommen. Die neue Verbindung sei stärker als vorher. Zunächst wollten die Einsatzkräfte den Frachter drehen. Dieser Plan wurde jedoch aufgrund anderer Windverhältnisse geändert. Der Schlepper hielt den Frachter demnach am Abend außerhalb der Fahrrouten und in sicherem Abstand zum regulären Schiffsverkehr.

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Update vom 27. Juli, 20.14 Uhr: Aufgrund des brennenden Auto-Frachters „Fremantle Highway“ fürchtet Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) eine Umweltkatastrophe. Das Schiff hat große Mengen Treibstoff und weitere umweltschädliche Schadstoffe geladen. „Der einzigartige Nationalpark Wattenmeer ist ernsthaft in Gefahr“, sagte die Politikerin laut tagesschau.de.

Peter Südbeck, Chef des Nationalparks, sagte, dass jetzt nur noch gehofft werden könne. Sollte die „Fremantle Highway“ kentern oder gar zerbersten, würden die Giftstoffe garantiert in das Meer gelangen. Eine Ölpest könnte die Folge sein. „Wir sitzen hier ein wenig wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange“, sagte Südbeck. Die volle Hoffnung liegt nun auf den Rettungs- und Katastrophenschutzschiffen vor Ort, die eine große Menge an Stoffen auffangen könnten.

Laut dem Ministerium befinden sich rund 1.600 Tonnen Schweröl und weitere 200 Tonnen Marinediesel an Bord des Frachters. Hinzu kommen Verbrennungsrückstände, Löschwasser und vermutlich Tankinhalte der Autos.

Nordsee-Frachter wegen E-Auto in Flammen: „Wir können nichts weiter tun als zuschauen“

Update vom 27. Juli, 16.59 Uhr: Für die Menschen auf der niederländischen Insel Ameland bietet sich ein gespenstischer Anblick: Eine dichte Rauchsäule ist über der Nordsee zu erkennen. Noch immer brennt vor der Küste der Autofrachter „Fremantle Highway“. Die Situation sei am Donnerstag zwar stabil gewesen, doch Löscharbeiten waren nicht erfolgreich. Aus der Luft wird derzeit kontrolliert, ob die Temperatur sinkt – erst dann können die Bergungsspezialisten an Bord. „Wir können nichts weiter tun als zuschauen, wie sich das mit dem Feuer weiter entwickelt“, sagte der Sprecher der Wasserbehörde, Edwin de Feijter.

Das Schiff sei vergleichbar mit einem schwimmenden Schuhkarton aus Stahl. „Das ist eine große Hülle, in der es innen brennt. Ich kann nur von außen Wasser draufgeben, ich komme also nicht rein, ich habe keine Öffnung, wo ich irgendwo sinnvoll Löschmittel einsetzen kann“, sagte Lars Tober von der Gesellschaft für Sicherheitstechnik und Schiffssicherheit Ostsee im ZDF-Morgenmagazin. Aktuell liege der Frachter aber stabil im Wasser.

Nordsee-Frachter wegen E-Auto in Flammen: Wattenmeer könnte „ernsthaft in Gefahr“ sein

Update vom 27. Juli 2023, 10.15 Uhr: Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat sich besorgt über den brennenden Autofrachter vor der niederländischen Küste geäußert. Es drohe eine „Umweltkatastrophe ungekannten Ausmaßes“, wenn das Schiff sinke, erklärte Lemke. Dann könnten „große Mengen Treibstoff und weitere umweltschädliche Schadstoffe aus der Ladung des Frachters das empfindliche Ökosystem der Nordsee großflächig verschmutzen“. Der einzigartige Nationalpark Wattenmeer sei dann „ernsthaft in Gefahr“.

„Das gilt es mit allen Kräften zu verhindern“, erklärte Lemke. Sie verwies auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit des deutschen Havariekommandos mit der niederländischen Seite. Derzeit werde ein Bergungsplan entwickelt. „Deutschland wird alles zur Verfügung stellen, was helfen kann“, sicherte Lemke zu.

Auf dem Frachter befinden sich nach Angaben der Reederei mehr Autos als zunächst bekannt gewesen war. Der Frachter habe 3783 Autos geladen, teilte ein Sprecher der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha der Deutschen Presse-Agentur in Tokio mit. Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von 2857 Autos gesprochen, davon 25 E-Autos. Die genaue Ursache des Brandes steht noch nicht fest. Die Löscharbeiten dauerten an, sagte der Sprecher in Tokio. Ein Mensch kam durch den Brand ums Leben.

Nordsee-Frachter wegen E-Auto in Flammen: 3000 Autos an Bord – Schiff vor Ameland droht zu kentern

Update vom 26. Juli, 21.06 Uhr: Die Küstenwache stuft die Situation am Abend als stabil ein. Der Brand, der laut dpa vermutlich durch die Batterie eines Elektroautos verursacht wurde, wütet weiterhin auf dem Schiff in der Nordsee. Sie Experten vor Ort seien dabei, ein gemeinsames Vorgehen abzusprechen, um Löscharbeiten auf dem brennenden Autofrachter vor Ameland einleiten zu können.

Immer noch nicht möglich ist, das Deck des Autofrachters zu betreten und dort zu löschen. „Auf dem Schiff selbst wird auch nicht gelöscht und auch nicht von oben herab auf das Schiff“, sagt Edwin Granneman, Sprecher der Küstenwache, gegenüber der dpa. Zuviel Wasser auf dem Schiff könnte es Granneman zufolge kentern lassen, was fatale Folgen haben könnte.

Spezialisten sollen einen Weg finden, den Frachter-Brand zu löschen

Update vom 26. Juli, 19.00 Uhr: Der Flächenbrand auf dem Frachter „Fremantle Highway“, der in der Nordsee vor der Insel Ameland havariert ist, könnte noch tagelang andauern. „Das Feuer könne nicht gelöscht werden, solange die „Fremantle Highway“ nicht stabilisiert sei“, erklärt eine Sprecherin der niederländischen Küstenwache in einer AFP-Pressemeldung.

Der vor der Küste der Niederlande liegende Autofrachter hat inzwischen schwere Schlagseite, heißt es in der Pressemeldung weiter. Um mit den Löscharbeiten an Bord beginnen zu können, muss das Schiff zunächst stabilisiert werden. Bisher haben sich die Rettungskräfte deshalb darauf beschränkt, die Seiten des Frachters zur Abkühlung mit Wasser zu besprühen. Das sieht man sehr gut in einem Video der Löschaktion, das die Küstenwache auf Twitter gepostet hat.

„Einen Schiffsbrand zu löschen, ist die Königsklasse“, sagt der Pressesprecher der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft, Tobias Thiele, im Gespräch mit der Bild. Auch der Aufbau des Frachtschiffes trägt dazu bei, dass das Löschen des Brandes die Rettungskräfte vor so eine große Herausforderung stellt. „Die Wärme staut sich, bekommt immer wieder Sauerstoff, da das Frachtschiff nicht hermetisch abgeriegelt ist“, so Thiele.

Update vom 26. Juli, 17.50 Uhr: Wie die Küstenwache berichtet, hat ein Bergungsunternehmen Spezialisten auf den Schlepper Guardian gebracht. Sie sollen prüfen, ob eine Schleppverbindung mit dem Frachter möglich ist. Es gibt zwar schon ein Notkabel, mit dem der brennende Frachter mit einem Schlepper verbunden ist. Dieses ist laut dpa jedoch zu instabil, um die „Fremantle Highway“ damit abzuschleppen.

Autofrachter „Fremantle Highway“ kann nicht abgeschleppt werden

Update vom 26. Juli, 15.48 Uhr: Ein deutscher Notfallschlepper ist nun auch in der Nordsee im Einsatz. Laut der Sprecherin des Havariekommandos mit Sitz in Cuxhaven war der Schlepper „Nordic“ kurz nachdem die niederländische Küstenwache in der Nacht zum Mittwoch (26. Juli) das Feuer gemeldet hatte, von Helgoland zum Einsatzort gestartet. Inzwischen sei das Schiff am Einsatzort angekommen und könne eingreifen.

Bislang konnte das Schiff jedoch nicht abgeschleppt werden – obwohl es bereits über ein Notkabel mit einem Schlepper verbunden wurde. „Die Lage ist zu instabil, um das Schiff wegzuschleppen“, erklärte der Sprecher der Küstenwache, Edwin Granneman. Durch das Kabel konnte aber zumindest verhindert werden, dass das Schiff eine wichtige Route von und nach Deutschland blockiert.

Brennender Frachter vor der niederländischen Küste droht zu kentern

Update vom 26. Juli, 14.07 Uhr: Der Brand auf einem Frachter vor der niederländischen Küste ist noch immer nicht gelöscht. Das Schiff, beladen mit knapp 3000 Autos, befindet sich in Schräglage und droht zu kentern. Ein Bergungsschiff habe eine Notverbindung zum Schiff aufgebaut und versuche es, in einer kontrollierten Position zu halten, wie die niederländische Küstenwache twitterte.

Sollte das Schiff kentern, könnte dies eine Ölkatastrophe bedeuten – „insbesondere dann, wenn der Bunker betroffen ist und dann das Schweröl ausläuft“, erklärte der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN), Gerd-Christian Wagner, nachdem bereits niederländische Umweltschützer vor einem solchen Szenario gewarnt hatten. Durch aktuell vorherrschende Westwinde könne ausgetretenes Öl auch die Deutsche Bucht erreichen. Behörden in Deutschland sollten sich grundsätzlich auf so ein Szenario einstellen, sagte der SDN-Vorsitzende.

Nach einem Bildbericht versuchen Schiffe der Küstenwache den Frachter aktuell von zwei Seiten zu löschen und gleichzeitig das Sinken des Schiffes zu verhindern. Allerdings seien die Flammen nicht unter Kontrolle.

Update vom 26. Juli, 10.57 Uhr: Das deutsche Havariekommando hat den niederländischen Behörden Unterstützung bei den Löscharbeiten des brennenden Frachters angeboten. „Wir beobachten die Situation“, sagte ein Sprecher des deutschen Havariekommandos in Cuxhaven am Mittwochmorgen (26. Juli). Zur Unterstützung stünden zum Beispiel Schiffe oder Einsatzkräfte bereit. Eine Entscheidung über eine Entsendung sei bislang aber noch nicht gefallen.

Sollte die Landung des Frachters ins Meer gelangen, könnte das eine Umweltkatastrophe zur Folge haben

Derweil sorgt sich die Umweltstiftung De Noordzee um mögliche Umweltschäden, die der brennende Frachter verursachen könnte. „Das könnte eine Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer bedeuten“, sagte ein Sprecher der Stiftung De Noordzee am Mittwoch der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Die Umweltexperten würden sich demnach vor allem um den Treibstoff und die Ladung – knapp 3.000 Autos – sorgen, die ins Wasser gelangen könnten.

Ein Mann ist bei dem Feuer auf einem Frachter ums Leben gekommen

Erstmeldung vom 26. Juli 2023, 10.38 Uhr: Ameland – Auf einem Frachtschiff vor der niederländischen Küste ist ein massives Feuer ausgebrochen. Wie die Küstenwache am Mittwoch (26. Juli) mitteilte, ist dabei ein Mann ums Leben gekommen. Die übrigen 22 Mitglieder der Besatzung konnten sich in Sicherheit bringen – einige wurden mit Hubschraubern gerettet, sieben sprangen nach Angaben niederländischer Medien von Bord. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen.

Nach ersten Erkenntnissen soll das Feuer in der Nacht zum Mittwoch in einem von 25 elektrischen Autos, die sich auf der „Fremantle Highway“ befinden, ausgebrochen sein. Die Flammen haben demnach innerhalb kurzer Zeit auf die andere Autos übergegriffen – insgesamt sei der Frachter mit 3.000 Autos beladen. Die Besatzung versuchte den Angaben der Küstenwache, das Feuer zu löschen. Dies sei jedoch fehlgeschlagen.

Der Frachter war auf dem Weg nach Ägypten als das Feuer ausbrach

Aktuell sind Rettungskräfte im Einsatz, um das Feuer zu löschen und ein Sinken des Frachters zu verhindern. Die „Fremantle Highway“ befand sich von Bremerhaven nach Port Said in Ägypten. Das Feuer brach nahe der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland aus.

Einen Brand auf dem Meer in den Griff zu bekommen, gestaltet sich laut Lea Versteeg, Sprecherin der niederländischen Küstenwache, schwierig. Gegenüber Radio NOS1 betonte sie: „Der Brand ist noch nicht gelöscht. Es ist auch schwierig, einen Brand auf See in den Griff zu bekommen. Vor allem, wenn Fahrzeuge und Elektroautos an Bord sind.“ (tt/sne/dpa/AFP)

5 Produkte, die sich „klimaneutral“ nennen, obwohl sie es nicht sind

Umwelt-Label auf der Verpackung von dm-Eigenmarken führen in die Irre. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft auch anderen Unternehmen Greenwashing vor.

Keine „klimaneutrale“ Flüssigseife, kein „umweltneutrales“ Spülmittel – die Drogeriemarktkette dm muss bei ihren Eigenmarken die Labels wechseln – Die Werbung mit diesen Begriffen ist nach einem Urteil des Landgerichts Karlsruhe nicht zulässig. Mit beiden Bezeichnungen auf den Produkten würden bei den Verbrauchern Erwartungen geweckt, die nicht der Realität entsprechen, begründete das Gericht am Mittwoch (26. Juli) sein Urteil.

Damit hatte eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Erfolg. Sie hatte bei einigen so etikettierten dm-Eigenprodukten unter anderem Hinweise vermisst, worin die Klima- oder Umweltneutralität genau besteht. Das sah auch das Gericht so.

Die betroffenen Produkte von dm haben überhaupt keine ausgeglichene Umweltbilanz

Auf eine Internetseite für nähere Informationen zu verweisen, sei zwar zulässig. Der Verbraucher müsse aber auf der Verpackung diesen Hinweis erkennen können. Auch reiche nicht der Verweis auf ein Waldschutzprojekt in Peru. „Der Claim der Klimaneutralität des Produkts geht prinzipiell über das hinaus, was mittels CO2-Zertifikaten aus Waldschutz erreichbar ist“, betonte der Vorsitzende Richter Steffen Wesche.

alverde-Duschgel / „Umweltneutral“ darf sich dieses Produkt von dm nicht mehr nennen. „Umweltneutral“ darf sich dieses Produkt von dm nicht mehr nennen. © dm-drogerie markt/ dpa

Was den Begriff „Umweltneutralität“ angeht, rügte das Gericht einen Verstoß gegen das Irreführungsverbot. „Die Werbung ist überschießend und damit unzutreffend“, so der Richter. Die so beworbenen Produkte hätten keine ausgeglichene Umweltbilanz. Auch würden von 13 Wirkkategorien von Umweltbelastungen nur die Kategorien CO2-Emissionen, Nährstoffeintrag, Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau erfasst.

Diese Produkte haben ihr Etikett „Klimaneutralität“ wahrscheinlich nicht verdient

„Das Urteil gegen die Drogeriemarktkette dm ist ein Meilenstein für den Verbraucherschutz“, so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er sprach von einem „wichtigen Erfolg gegen Greenwashing im Handel“. Die DUH hat mehr als 20 Unternehmen wegen der Verwendung des Etiketts „Klimaneutralität“, sowie „dreister Verbrauchertäuschung“ verklagt – darunter Danone.

Welchen Unternehmen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) noch Greeenwashing vorwirft, siehst du hier:

1. Hello Fresh

Ist diese Kochbox von Hello Fresh wirklich klimaneutral? © IMAGO/Richard B. Levine0

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Bei Hello Fresh kannst du Kochboxen mit vorsortierten Lebensmitteln bestellen, mit denen du bestimmte Gerichte zubereiten kannst. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als „das erste globale klimaneutrale Kochbox-Unternehmen“. Es wirbt mit dem Spruch: „HelloFresh kompensiert 100 Prozent deiner direkten CO₂-Emissionen. Damit sind wir die ressourcenschonende Kochbox deiner Wahl.“

Nach Angaben der DUH wird die Klimaneutralität des Unternehmens „nur unzureichend und widersprüchlich begründet“. Zudem fehlten Angaben, um angegebene umweltfreundlichen Projekte (nachhaltige Land- und Forstwirtschaft in Kenia, Region Kasigau Corridor, Waldschutzprojekt) zu überprüfen.

2. Shell

Dieses Motorenöl der Shell-Tankstelle wirbt damit, Co2-neutral zu sein. © Screenshot/ Deutsche Umwelthilfe (DUH)

Die Shell-Tankstelle wirbt bei ihrem verkauften Motorenöl damit, dass es „CO2-neutral“ sei. Auf dem Produkt oder der Website gebe es aber keine Informationen, was genau damit gemeint ist, kritisiert die DUH.

Ähnlich fragwürdig findet die DUH den „CO2-Ausgleich“, den Shell Autofahrern anbietet. Für 1,1 Cent pro Liter getankten Benzin- oder Dieselkraftstoff sollen sie die CO₂-Emissionen einer durchschnittlichen Autofahrt ausgleichen können, behauptet Shell. Inwiefern das Unternhemen Kohlenstoffdioxidemissionen verringern möchte, macht es aber keine Angaben.

3. Faber Castell

Klimaneutral zeichnen – geht das? (Symbolbild) © Patrick Pleul/ dpa

Nach einer Klage der DUH darf Faber Castell seine Produkte nicht mehr als „klimaneutral“ bezeichnen. Das Unternehmen konnte nicht ausreichend belegen, dass sie es wirklich sind.

Hier sind 18 Tipps, mit denen du die Umwelt wahrscheinlich besser schonen kannst, als mit dem Kauf von Produkten.

4. Rossmann

Ob diese Öko-Windeln von Rossmann so öko sind, wie sie tun, bleibt fraglich. © Screenshot/ Deutsche Umwelthilfe (DUH)

Wie dm stellt auch die Drogeriekette Rossmann laut DUH nicht genügend Informationen bereit, warum ihre Produkte „klimaneutral“ sind. Nicht nur die Öko-Windel (oben) ist davon betroffen.

Andere Produkte haben nicht nur eine sinnlose Verpackung – sie sind einfach sinnlos.

(Mit Material der dpa)