Wie viele Pfandflaschen man im Supermarkt auf einmal abgeben darf

Wer im Supermarkt vor dem Leergut-Automaten steht, ärgert sich mitunter über die Massen an Pfandflaschen, die jemand abgibt. Aber gibt‘s dafür eigentlich ein Limit?

Hamburg/Berlin – Pfand in Deutschland wird oft mit einem Politiker in Verbindung gebracht: Jürgen Trittin. Auf Bestreben des damaligen Umweltministers der Grünen wurde ab 2003 auf alle Einwegverpackungen mit Bier, Cola und Limonade ein Pfand von 25 bis 50 Cent fällig, je nach Größe. Und heute, 20 Jahre später, gibt es noch immer wichtige Detailfragen zur Abgabe von Pfandflaschen, die immer wieder Gegenstand von Diskussionen sind.

Name: Flaschenpfand oder auch Dosenpfand
Ziel: Rücklauf der Getränkebehälter zur Wiederverwendung
Grundlage: Verpackungsverordnung von 1991
Unterscheidung: Einwegpfand- und Mehrwegpfand-System

Recht auf Abgabe von Leergut: Ist ein Supermarkt verpflichtet, alle Pfandflaschen anzunehmen?

Grundsätzlich lautet die Antwort: ja. In Deutschland sind Supermärkte verpflichtet, alle Einweg-Pfandflaschen anzunehmen, die sie selbst im Sortiment führen oder geführt haben. Das gilt unabhängig davon, wo die Flasche gekauft wurde. Jetzt kommt das Aber: Für Mehrwegflaschen gilt diese Verpflichtung nicht. Bei Mehrwegflaschen müssen Supermärkte nur Flaschen zurücknehmen, die sie selbst im Sortiment führen.

Wichtig ist auch, dass die Pfandflaschen in einem „angemessenen“ Zustand zurückgegeben werden müssen. Sind die Flaschen stark verschmutzt oder beschädigt, kann der Supermarkt die Annahme verweigern. Auch bei offensichtlich manipulierten Pfandflaschen besteht kein Anspruch auf Rücknahme. Übrigens: Rewe will sogar ein neues Pfandsystem für Kaffee und Kakao einführen.

Massen an Pfandflaschen bringen auch viel Geld. Was am Leergut-Automat erlaubt ist.Massen an Pfandflaschen bringen auch viel Geld. Doch am Leergut-Automat ist nicht alles erlaubt. (Bildmontage) © IMAGO / Action Pictures und mix1

Wie viele Pfandflaschen darf man auf einmal abgeben?

Es gibt in Deutschland keine gesetzliche Begrenzung dafür, wie viele Pfandflaschen man auf einmal abgeben darf. In der Praxis ist es jedoch üblich, dass Supermärkte und andere Leergut-Annahmestellen eine maximale Anzahl von Pfandflaschen festlegen, die pro Kunde angenommen wird. Dies dient dazu, lange Wartezeiten und übermäßigen Lagerbedarf zu vermeiden.

Die maximale Anzahl von Pfandflaschen, die pro Verbraucher angenommen wird, kann von Geschäft zu Geschäft also höchst unterschiedlich sein – und kann auch von der Art der Pfandflaschen abhängen. Es empfiehlt sich, sich vor dem Abgeben einer größeren Menge von Pfandflaschen bei der betreffenden Leergut-Annahmestelle zu informieren, um sicherzustellen, dass die Flaschen auch angenommen werden können. Wer vorhat, säckeweise Bierflaschen in einem kleinen Tante-Emma-Laden abzuladen, dürfte also vor einem Problem stehen. In großen Filialen bekannter Supermärkte und Discounter dürfte das aber durchaus möglich sein. Es gilt das Hausrecht.

Pfand abgeben in Deutschland – so viel Geld gibt es für Flaschen:

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  • 15 Cent: Mehrweg-Bierflaschen mit Bügelverschluss, Mehrwegflaschen mit Drehverschluss aus Glas oder härterem Kunststoff (z.B. Mineralwasser, Limonade, Joghurt, Milch, Sahne, Apfelwein und Fruchtsäfte)
  • 10 Cent: Mehrweg-Glasflaschen der Firma Schweppes
  • 8 Cent: Mehrweg-Bierflaschen egal ob mit 0,33 l oder 0,5 l Inhalt
  • 2 bzw. 3 Cent: Ein-Liter-Weinflaschen aus Glas (in manchen Handelsketten)

Ist es überhaupt erlaubt, Pfandflaschen zu sammeln?

Grundsätzlich ist das Sammeln von Pfandflaschen in Deutschland erlaubt. Es gibt sogar viele Menschen, die das Sammeln von Pfandflaschen als eine Möglichkeit nutzen, um sich ein kleines zusätzliches Einkommen zu verschaffen oder um Gutes zu tun, indem sie das Pfandgeld an gemeinnützige Organisationen spenden. Grundsätzlich ist aber zu beachten: Das Sammeln von Pfandflaschen kann steuerpflichtig sein.

Es ist ebenfalls wichtig zu wissen, dass in einigen Städten das Sammeln von Pfandflaschen auf öffentlichem Grund eingeschränkt oder verboten ist. Beispielsweise können in bestimmten Parkanlagen oder auf öffentlichen Plätzen örtliche Regelungen das Sammeln von Pfandflaschen verbieten – obwohl es für viele Pfandsammler um jeden Cent geht.

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